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Werner Peter wird für sein Lebenswerk in der MAZ gewürdigt

Werner Peter kam einst aus Halle (Saale) nach Potsdam und baute bei seinem Verein die Sektion auf. Auch mit 86 Jahren ist er noch an der Platte aktiv.

 

Werner Peter hat nicht mehr so viele Wünsche, er ist ja auch schon stolze 86 Jahre alt. Eines aber soll sich noch erfüllen: „Das 50-jährige Bestehen im nächsten Jahr will ich noch miterleben“, sagt Peter. Dann nämlich feiert die Tischtennisabteilung des SSV Turbine Potsdam ihr Jubiläum. Die Frage, warum der runde Geburtstag für ihn ein ganz besonderer Anlass ist, beantwortet sich schnell: Werner Peter war von Anfang an dabei, als Gründer, Spieler, Vorsitzender. Pingpong beim Sport- und Spielverein ist eng mit seinem Namen verknüpft, und das schon seit 1971. „Turbine ist mein Werk“, sagt Peter.

 

An seine Anfänge in Potsdam erinnert sich Werner Peter noch gut. Als er 1971 in die Stadt kam, tat er das nicht, um eine Tischtennisabteilung zu gründen. Die von Schwefel und anderen Gasen zersetzte Luft in Halle an der Saale hatte bei Peters Tochter zu einer Lungenkrankheit geführt, ein Umzug war unvermeidlich. „In Potsdam fanden wir dann Tauschpartner“, erzählt Peter, der noch eine weitere Tochter und einen Sohn hat.

Sportlich aktiv war Peter auch in Halle schon gewesen, Fußball und Feldhandball spielte er, so lange, bis eine Knieverletzung ihn stoppte. Was fortan an noch ging, war Tischtennis, also trat Werner Peter in Halle der Betriebsmannschaft bei. „Ich habe erst spät, mit Mitte 30 begonnen, regelmäßig Tischtennis zu spielen und habe mir alles selbst beigebracht“, sagt Peter. Der Leidenschaft tat der späte Start keinen Abbruch. „Der Sport hat mich fasziniert. Für mich war es das Wichtigste, dass ich trotz Knieverletzung wieder aktiv sein konnte.“

Als der neue alte Tischtennisspieler in Potsdam seine Arbeit bei der Energieversorgung aufnahm, fehlten ihm die Duelle an der Platte. Die BSG Turbine hatte keine Tischtennisabteilung, „aber vielleicht kannst du da was machen, hieß es“. Und Peter machte. Zusammen mit seinem Bekannten Manfred Behrenbruch gründete er die Abteilung, wurde erster Vorsitzender, sogenannter Sektionsleiter, wie es in der ehemaligen DDR hieß, und warb neue Mitglieder an. Die Abteilung wuchs, zeitweise spielten sieben Teams der BSG in den Betriebsklassen.

Bald kümmerte sich Werner Peter nicht nur um die BSG, sondern übernahm ab 1973 erst die Staffelleitung und ab 1976 sogar die Organisation für den gesamten Spielbetrieb der Betriebsklassen. Für bis zu 80 Mannschaften im gesamten Landkreis Potsdam erstellte er Spielpläne und sorgte für reibungslose Abläufe. Zu einem wahren Tischtennis-Pionier entwickelte Peter sich, baute Nachwuchsmannschaften auf und brachte Schulkinder an die Platten. „Das Training mit den Kindern lag mir am Herzen, nur meine eigenen Kinder waren leider nicht so talentiert“, sagt er und lacht ins Telefon. An DDR-Meisterschaften nahm er mit seinen besseren Schützlingen teil, trainierte unter anderem Ralf Hackbarth und Ike Behrendt („das waren die Besten“) und tat alles, damit der Tischtennis-Nachwuchs möglichst bei der Stange blieb.

Er selbst, das gibt Werner Peter gerne zu, habe nie zu den talentiertesten Athleten gehört. So wie sein großes Vorbild Jörg Roßkopf, der wie Peter ein Defensivspezialist war, habe er dann doch nicht gespielt. Aber das war auch nicht so schlimm. „Na klar habe ich mich geärgert, wenn ich Spiele verloren habe, aber mir war wichtig, Freunde und Bekannte zu treffen, Geselligkeit.“

Immerhin: Beim zu DDR-Zeiten ausgespielten Tischtennis-Turnier der 1000, einem Format für Spieler der unteren Betriebsaktiven und Hobbyspieler, habe er hin und wieder zweite und dritte Plätze belegt, erzählt Werner Peter. „Ich habe gerne mit Unterschnitt gespielt, damit der Ball richtig rotiert.“ Seit der Wende vertraue er nur noch einem Donic-Schläger, „mittlere Griffigkeit, der immergleiche Belag, da gewöhnt man sich nicht mehr um.“ An der Platte steht Peter – sofern die Coronavirus-Beschränkungen das eben zulassen – immer noch gern, „etwa drei Stunden die Woche.“ Früher, erzählt Peter, seien es vier, fünf Tage pro Woche gewesen, an denen er sich um Tischtennis gekümmert habe, „um die Organisation“. Immer für den SSV Turbine Potsdam, wie ein treuer Pionier eben.

Artikel im Original aus dem Sportbuzzer der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 28.11.2020

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Wolfgang Ihle (Donnerstag, 03 Dezember 2020 18:35)

    Tolle Würdigung unseres lieben Werner am 1. Advent in der MAZ. Ich freue mich auf unser 50-Jahresjubiläum 2021 - an der Platte. Ein Rätsel gab mir der Artikel aber auf den Weg: war Werner früher ein Defensiv- oder ein Offensivspezialist oder doch ein Allrounder? Jörg Rosskopf war zumindest kein Defensivspieler.

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0176-50994057
Mail: 
ihle@uni-potsdam.de

 

 

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